

5G-Netz, Machine Learning, KI-basierte Erkennung: Mit modernster Technik überwacht und wartet die NürnbergMesse die großflächigen Photovoltaikanlagen auf seinen Hallendächern. Dabei steigen Drohnen auf und scannen die Module punktgenau nach möglichen Schäden, wie Hotspots, Wärmenester oder Glasbruch.
Diese Methode hat einen großen Vorteil gegenüber konventioneller Wartung, weiß Stefan Heid vom Technischen Facility Management, verantwortlich für IT-Technik, Kabel-, Funk- und Anlagennetze: „Die Drohnenaufnahmen werden bis ins Detail in einer Software ausgewertet und wenn wir etwas feststellen, wird das im Anschluss an den Flug in einem webbasierten Dashboard dargestellt.“ Bei der konventionellen Wartung ist das bei diesen großen Flächen nicht möglich, es bleibt praktisch nur das Feststellen von reduzierter Stromproduktion.

Mit modernster Technik auf den Hallendächern treibt die NürnbergMesse ihre Energiewende voran.
Rund 14.000 Module wurden in einem ersten Schritt auf den Dächern des Parkhauses Nord sowie der Hallen 3, 3A, 3C und 11 installiert. Geplant ist, die Dachflächen der Hallen 4A, 7A und 12 mit weiteren 7.000 Modulen auszustatten. Bayerns leistungsstärkste Photovoltaikanlage in Schuss zu halten, ist jedoch mit herkömmlicher Wartung nicht lückenlos möglich. Deshalb hat man sich bei der NürnbergMesse für die viel effizientere Drohnenüberwachung entschieden.
Mit seiner funkgesteuerten Bodenstation zieht Stefan Heid das rund 11 Kilo schwere und für industrielle Anwendungen kompatible Hexacopter-Modell ConVecDro – sechs Propeller – hoch über die Hallendächer, scannt mit einer Dual Sensor Wärmebildkamera die Module und erhält somit hochauflösende Bilder von deren Zustand.
Für den Einsatz der Drohne bedarf es einer Fluggenehmigung, das öffentliche Mobilfunknetz oder WLAN sind dafür allerdings nicht ausreichend. „Deshalb haben wir uns entschlossen, ein 5G Campus-Netz zu errichten“, erklärt Stefan Heid, „das ist eine absolute Neuheit auf deutschen Messeplätzen, die NürnbergMesse ist hier Vorreiter.“

Die NürnbergMesse setzt auf moderne Drohnentechnologie zur effizienten Wartung ihrer Photovoltaikanlagen.
Das 5G Campus-Netz stellt eine stabile und sichere mobile Kommunikationsinfrastruktur bereit, was eine regelmäßige Prüfung der Module auf ihre Funktionsfähigkeit ermöglicht. Mithilfe der Übertragung von RGB- und Infrarotkamerabildern in Echtzeit wird somit die Wartung der Photovoltaikanlage durch die Drohne kosteneffizient automatisiert.
Und das ist noch nicht das Ende der Geschichte. Mit der 5G-Lizenz eröffnen sich zahlreiche weitere Möglichkeiten für zukünftige Anwendungen: Perimeter-Überwachung im Außenbereich, Logistiksteuerung in den Hallen mit autonom fahrenden Reinigungsrobotern oder Realisierung von digitalen Zwillingen im Live-Betrieb für die Ausstellerversorgung. Die Zukunft auf dem Messegelände hat schon begonnen.