Editorial
die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Absagen und Verschiebungen von Messen und Kongressen haben die NürnbergMesse Group im Jahr 2020 vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Um das Unternehmen so gut wie möglich durch die Krise zu steuern, haben wir frühzeitig Sparmaßnahmen beschlossen und konsequent Kosten reduziert. Schweren Herzens mussten wir dabei auch langfristig geplante Investitionen auf unserem Messegelände und damit verbundene, wichtige Entwicklungsschritte für die NürnbergMesse in die Zukunft verschieben.
Eine zentrale Rolle unseres Krisenmanagements spielt die Kurzarbeit, welche wir zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte und als erste deutsche Messegesellschaft bereits im Frühjahr 2020 eingeführt haben. Getragen von einer breiten Unterstützung unserer Belegschaft, die damit einen aktiven und wertvollen Beitrag für die Zukunft ihrer NürnbergMesse leistet, hat sich die Kurzarbeit als ein äußerst wirkungsvolles Instrument in der Krise erwiesen. Hierfür bedanken wir uns herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese entschlossene Reduzierung von Kosten führte dazu, dass wir das von der Corona-Pandemie gezeichnete Geschäftsjahr 2020 mit einem Ergebnis abschließen konnten, das durchaus deutlich schlechter hätte sein können: Trotz der Absage und Verschiebungen von 65 der 86 weltweit geplanten Messen 2020 erzielte die NürnbergMesse Group statt der geplanten 350 Mio. EUR zumindest einen Umsatz von 110,3 Mio. EUR.
In der Krise, welche die Messebranche derzeit durchlebt, ist diese Partnerschaftlichkeit für uns ein wichtiger Anker in stürmischen Zeiten.
Die bisherige erfolgreiche Krisenbewältigung basiert auf dem konstruktiven Miteinander von Geschäftsleitung und Betriebsrat, der breiten gegenseitigen Unterstützung auf Team- und Bereichsebene und einem starken Zusammenhalt der #nmfamily auf Basis fest etablierter Unternehmenswerte: Partnerschaftlichkeit nicht nur auf allen Ebenen, sondern auch in der Kommunikation zu unseren Kunden und Partnern war in den vielen erfolgreichen Jahren wichtige Triebfeder unserer dynamischen Unternehmensentwicklung. In der Krise, welche die Messebranche derzeit durchlebt, ist diese Partnerschaftlichkeit für uns ein wichtiger Anker in stürmischen Zeiten.
Für unser Unternehmen war 2020 aber nicht nur Krisen-, sondern auch Lehrjahr. Drei zentrale Erkenntnisse leiten wir aus den Entwicklungen des vergangenen Jahres ab: Menschen wollen sich austauschen, daher wird es Messen immer geben. Messen werden nach Corona anders sein als zuvor. Und Messen werden weder analog noch digital sein, sondern hybrid! Daraus sind im vergangenen Jahr zahlreiche neue, digitale Plattformen und Events entstanden. Sie alle tragen dazu bei, dass die NürnbergMesse auch in Zukunft ihrer Verantwortung als Motor für die Wirtschaft nachkommt (neue ifo-Studie) und wir auch weiterhin „Erlebnisse gestalten, Menschen vernetzen und Wissen managen“.
Der Geschäftsbericht 2020 trägt „Wissen managen“ als dritten Baustein unserer Zukunftsformel auf dem Titel und betont damit diese Schlüsselfunktion von Messen. Entsprechend unseren neuen Veranstaltungskonzepten erhalten Sie diesen Geschäftsbericht zum ersten Mal in hybrider Form – mit inspirierenden Geschichten im gedruckten Teil und den wichtigen Finanzkennzahlen in der „smarten“ Digitalversion.
Ihre
Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann
CEOs NürnbergMesse
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