Am 1. Dezember 2020 folgte Athanasios („Thanos“) Panagoulias auf Nikolaos („Nikos“) Choudalakis als Geschäftsführer bei FORUM S.A., der griechischen Tochtergesellschaft der NürnbergMesse Group. Im Interview spricht er über das Arbeiten in der Pandemie, die Partnerschaft mit der NürnbergMesse, die Zukunft der Messewirtschaft und seine besondere Beziehung zu Nürnberg.
Herr Panagoulias, Sie sind erfahrener Manager und Kenner der griechischen und internationalen Messewirtschaft. Wie hat es sich angefühlt, in diesen außergewöhnlichen Corona-Zeiten Geschäftsführer zu werden?
Während der Pandemie CEO eines Messeveranstalters zu werden, war eine große Herausforderung. Mein Background aus 15 Jahren in der Messewirtschaft und die Erfahrungen, in den letzten zehn Jahren den Herausforderungen der griechischen Marktkrise gegenüberzustehen, haben mich jedoch mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet, mit den Hindernissen der neuen Realität in unserer Branche umgehen zu können und gleichzeitig mit Gelassenheit, Klarheit und einer positiven Einstellung allen Schwierigkeiten zu begegnen.
Wie stark hat die Pandemie in den zurückliegenden Monaten Ihr Geschäft beeinflusst?
Die Pandemie hat die Messewirtschaft in Griechenland und weltweit beeinflusst. Unser Ziel war es jedoch, mit unserem Portfolio die starke Marktpräsenz zu behaupten. Zusätzlich haben wir uns entschieden, in neue Geschäftsmodelle zu investieren – wie zum Beispiel eine maßgeschneiderte Online-Plattform für die Organisation der FOOD EXPO Digital – und in die Entwicklung bereits bestehender Projekte, um neue Einnahmequellen für das Unternehmen zu schaffen.
Er hat mir definitiv geholfen, meine Fähigkeiten als Manager zu entwickeln. Und er ist auch wie ein zweiter Vater für mich.
FORUM S.A. war bereits für 15 Jahre Ihr „Zuhause“. Nun folgen Sie auf den Firmengründer Nikos Choudalakis, der lange Jahre Geschäftsführer war. Wie wichtig sind seine Fachkenntnisse und seine Erfahrung für Sie beim Start?
Nikos Choudalakis war ein Mentor für mich. Durch die enge Zusammenarbeit mit ihm in all den Jahren habe ich Einblicke in die „Geheimnisse“ der Messewirtschaft und des Marktes gewonnen. Er hat mir definitiv geholfen, meine Fähigkeiten als Manager zu entwickeln. Und er ist auch wie ein zweiter Vater für mich.
Die zweijährige Zusammenarbeit zwischen der NürnbergMesse und FORUM S.A. war erfolgreich. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Die Partnerschaft zwischen FORUM S.A. und der NürnbergMesse war tatsächlich sehr erfolgreich. Wir haben ein gemeinsames Ziel, nämlich Unternehmenswachstum, und unser Kommunikationskanäle funktionieren gut. Wie in jeder Beziehung sind es jedoch Zeit, Vertrauen, Wohlwollen und gegenseitiges Verstehen, die Tag für Tag die Dinge besser machen.
Wie ist Ihre Perspektive für die kommenden Jahre?
Extrem positiv, insbesonders wenn die Pandemie einmal vorbei ist. Nachdem wir in Griechenland signifikantes Wachstum erlebt haben, geht unser Blick derzeit weiter nach außen, um unseren Erfolg auszubauen. Unsere Hauptziele in den kommenden Jahren sind internationales Wachstum und der Ausbau unserer Veranstaltungen. Wir erarbeiten dafür bereits Strategien und investieren in Personal. Das wird uns helfen, in diese Richtung zu gehen.
FORUM S.A. ist die Nummer eins auf dem griechischen Messemarkt. Wie sieht Ihre Strategie aus, um diese Position zu festigen?
Der Schlüssel ist Innovation. Wir schaffen neue Geschäftsmodelle und Konzepte, die dazu beitragen sollen, eine neue Ära der Messewirtschaft in Griechenland zu entwickeln. Wir wollen vorangehen und hervorheben, wie wichtig Messebeteiligung für Geschäftsexpansion und Netzwerken ist. Weiters ist es unser Ziel, neue Messen (digital und physisch) zu etablieren und im Wettbewerb vorne zu bleiben.
Die Messewirtschaft hat global unter der Pandemie gelitten. Wie wird Ihrer Meinung nach die Zukunft kurzfristig und langfristig aussehen?
Kurzfristig müssen wir eine hohe Liquidität erhalten, das bestehende Geschäft bewahren und unsere Bürger “beschützen”, weil sie diejenigen sind, die langfristig den Weg weisen. Ich glaube, auf lange Sicht wird die Zukunft eine strahlende sein. Wenn unsere Wirtschaft einmal die pandemiebedingten Probleme überwunden haben wird, dann werden Messen ihre Bedeutung wieder erlangen.
Meine deutschen Kolleginnen und Kollegen sind wie ein zweites Zuhause für mich.
Wie ist Ihre Beziehung zu Deutschland und im Besonderen zu Nürnberg abseits vom Geschäftlichen, auf einer persönlicheren Ebene?
Die Standort Nürnberg und meine deutschen Kolleginnen und Kollegen sind wie ein zweites Zuhause für mich. Zur Stadt habe ich starke persönliche Beziehungen (Verwandte, Zuhause, Freunde) und eine Geschäftsreise nach Nürnberg ist wie nach Hause kommen. Zwischen meinen Kolleginnen und Kollegen in Deutschland und mir gibt es nur positive Gefühle.
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