Über 100.000 Menschen wurden bereits im Impfzentrum für Nürnberg gegen das Corona-Virus geimpft. Wie der Impfung-Prozess organisiert ist, erfuhren wir beim Besuch in der Halle 3C. (Hinweis: Nach rund 176.000 Impfungen wird die Halle 3C seit September 2021 wieder als reine Messehalle genutzt)
Es ist ein Labyrinth aus Gängen, Warteräumen und Kabinen, das in der Zaha-Hadid-Messehalle 3C im Dezember vergangenen Jahres entstanden ist. Bereits über 100.000 Nürnberger Bürgerinnen und Bürger haben sich durch den Parcours aus Anmeldung, Registration sowie Warte- und Aufklärungsbereich geschlängelt bis hin zur eigentlichen Impfkabine, wo sie einen der zugelassenen Corona-Impfstoffe erhalten haben. Wir geben einen interessanten Einblick hinter die Kulissen des Impfzentrums.
Das Impfzentrum für Nürnberg befindet sich in der Halle 3C auf dem Messezentrum Nürnberg. Die Halle ist auffällig, denn sie ist die modernste und neuste Messehalle auf dem Gelände und wurde von der Star-Architektin Zaha Hadid entworfen. Sie befindet sich am südöstlichen Ende des Messegeländes, fußläufig und barrierefrei nur etwa 400 Meter von der U-Bahnstation „Messe“ entfernt und direkt gegenüber eines Parkdecks mit kostenfreien PKW-Stellplätzen.
Impflinge gelangen über einen Eingang an der Ostseite der Halle 3C ins Impfzentrum. Beim Eintritt auf das Gelände der Halle werden alle Personen nach ihrem Gesundheitszustand und Impftermin gefragt. Beim eigentlichen Eintritt in die Messehalle wird der Impftermin und die Registrierung des Impflings geprüft. Damit sich zeitgleich nicht zu viele Menschen im Impfzentrum aufhalten, werden Impflinge maximal 15 Minuten vor oder nach ihrem Impftermin eingelassen. Hier prüfen Mitarbeiter des Impfzentrums auch, ob der Impfling alle notwendigen Unterlagen mitgebracht hat.
An insgesamt acht Schaltern findet danach die medizinische Registrierung der Impflinge statt. Hier werden die Daten der Personen mit den Angaben im Bayerischen Impfportal (BayIMCO) verglichen und gegebenenfalls angepasst. Die Mitarbeiter bereiten die Dokumente des Impflings soweit vor, damit es in der Impfkabine möglichst schnell geht. An dieser Stelle trennen sich auch für eine Station die Wege der Erst- und Zweitimpfungen.
Impflinge, die ihre erste Impfdosis erhalten, gehen nach der Registrierung in einen Wartebereich, wo sie über ein fünfminütiges Video wichtige Informationen zur Impfung erhalten. Außerdem werden grundlegende Fragen beantwortet, für die es nicht unbedingt einen Arzt benötigt. Auch dieser Schritt dient dazu, die Dauer der eigentlichen Impfung möglichst zu verringern. Zusätzlich Fragen können an dieser Station auch vom Personal beantwortet werden. Grundsätzlich gilt: Der Impfling ist im Impfzentrum nie alleine.
Nach dem Film gelangt der Impfling in eine von zwei Impfstraßen. Diese sind symmetrisch aufgebaut und verfügen über je zehn Impfkabinen. Je nach Auslastung werden beide Impfstraßen dynamisch genutzt, um Wartezeiten zu minimieren. Insgesamt ist das Impfzentrum im Einbahnstraßensystem aufgebaut. Dies reduziert den Kontakt zwischen Impflingen und erleichtert die Orientierung.
Im Wartebereich vor den Impfkabinen zeigt ein Ampelsystem mit Grün oder Rot an, ob eine Kabine besetzt ist. Nach Aufruf durch das medizinisches Personal oder den Arzt kann der Impfling direkt in die Kabine eintreten. Jeder Arzt im Impfzentrum impft bis zu 150 Impfungen am Tag. Je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs werden so im Impfzentrum täglich bis zu 1.200 Menschen geimpft.
In der Impfkabine begrüßen den Impfling eine Ärztin oder ein Arzt sowie eine weitere Person des medizinischen Fachpersonals. Diese nimmt die Daten des Impflings auf. Zur Impfung nimmt der Impfling auf einem Stuhl Platz und erhält die Impfdosis per Spritze in den Arm durch den Arzt.
Nach der Impfung geht der Impfling für 15 Minuten in einen großzügig gestalteten Wartebereich zur Nachbeobachtung. Hiermit soll sichergestellt werden, dass der Impfling bei Nachwirkungen wie Schwindelgefühlen direkt von medizinischen Fachpersonal versorgt werden kann. Sollte ein Notfall wie eine Unverträglichkeit auftreten, kann der Impfling innerhalb weniger Minuten in das nahegelegene Klinikum gebracht werden. Über einen Sticker, den der Impfling beim Betreten des Wartebereichs erhält, kann er ablesen, wann die 15 Minuten vergangen sind, bis er das Impfzentrum verlassen darf.
Beim Verlassen des Impfzentrums wird der Impfling registriert und geprüft, ob er von der Ärztin oder dem Arzt einen Folgetermin erhalten hat.
Weitere Informationen zur Impfung in Nürnberg erhalten Sie hier:
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