KRITIS: Infrastruktur schützen

Zerstörte Datenkabel in der Ostsee, Cyberattacken auf die Regierung, Drohnen über Bundeswehrstützpunkten – fast täglich lesen wir Meldungen von Attacken auf kritische Infrastrukturen. Die Sicherheitslage in Europa ist angespannt, weshalb der Schutz der wichtigen Einrichtungen zur Versorgung der Bevölkerung immer wichtiger wird.

Die EU will mit zwei neuen Richtlinien den Schutz ihrer Einrichtungen stärken: „Critical Entities Resilience“ (CER, Resilienz kritischer Einrichtungen) verpflichtet die EU-Mitgliedsstaaten, die physische Widerstandsfähigkeit gegenüber Bedrohungen wie Naturkatastrophen, Terroranschlägen oder Sabotage zu stärken. Die „Network and Information Security Directive“ (NIS-2, Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit) zielt auf ein hohes gemeinsames Cybersicherheitsniveau in der Union ab. Deutschland will daran anschließen und noch in diesem Jahr das KRITIS-Dachgesetz verabschieden.

Mehr als 1.000 Unternehmen aus zahlreichen Branchen werden vom neuen KRITIS-Gesetz betroffen sein. Sie müssen Maßnahmen finden, wie sie ihre kritische Infrastruktur besser schützen können. Maßnahmen, die sie auf verschiedenen Fachmessen der NürnbergMesse präsentieren, die das Thema Sicherheit in verschiedenen Bereichen in den Fokus setzen.

Um Cybersicherheit – und damit das Kernthema von NIS-2 – geht jährlich auf der it-sa – expo & congress sowie auf der ganzjährigen Online-Branchenplattform it-sa 365. „Haltet die Diskussion aufrecht und bleibt im Austausch“, fordert dort Manuel „HonkHase“ Atug. Der Gründer der AG KRITIS war Speaker beim IT-Security-Talk „KRITIS im Cyberspace“ auf it-sa 365. Im Online-Wissensportal informiert it-sa 365 ausführlich über die Sektoren kritischer Infrastrukturen und deren Gefährdung durch Naturkatastrophen, technische Pannen und Attacken im Cyberraum.

Der Schutz von Gebäuden und Freigeländen wird auf der Fachmesse Perimeter Protection alle zwei Jahre in Nürnberg diskutiert. Aussteller präsentierten dort die neuesten Innovationen von der Drohnenabwehr, über Kameraüberwachung bis hin zu Sicherheitszäunen. Bei der Ausgabe im Januar 2025 wurde das neue KRITIS-Dachgesetz heiß diskutiert: „Die Integration von künstlicher Intelligenz in Leitstellen und Lagezentren könnte dabei relevant sein“, sagte Wilfried Joswig, Co-Geschäftsführer beim Verband für Sicherheitstechnik.

Sicherheitskräfte, wie Polizei und Militär, aber auch die Vertreter von deutschen Rüstungsfirmen, der NATO und EU treffen sich jährlich auf der Enforce Tac im Februar in Nürnberg. KRITIS ist auch dort ganz oben auf der Agenda. Beispielsweise präsentierten Aussteller moderne Technologien der Drohnenabwehr.

Bränden vorzubeugen ist das zentrale Thema der Kongress-Messe FeuerTrutz. Eine große Community aus Fachplanern und Sachverständigen, Architekten und Bauingenieuren, Mitarbeitern von Behörden und Brandschutzdienststellen steht hier im Austausch über innovative Ideen und Lösungen, mit denen Gebäude und Anlagen bestmöglich abgesichert werden können.

Ebenso ist der Schutz der kritischen Infrastrukturen in den Kommunen angekommen. Die Messe Kommunale deckt alle Themenfelder ab, die für Entscheider in kleinen, mittleren und großen Kommunen wichtig sind. Sie vermittelt Bürgermeistern, Beschaffungsentscheidern und Kommunalexperten das nötige Rüstzeug, mit dem sie die durch Wetterextreme oder Cyberangriffe erhöhten Anforderungen für den Schutz von lokaler Infrastruktur wie Energie- und Wasserversorgung, Kommunikation und Mobilität stemmen können.

Von der Cybersicherheit, über die Gebäude- und Brandsicherheit, bis hin zum Austausch zwischen Sicherheitsbehörden und Militär – die Sicherheits-Fachmessen der NürnbergMesse bilden ein Netzwerk unterschiedlicher Expertinnen und Experten, die sich mit dem neuen KRITIS-Gesetz intensiv beschäftigen.