Naturkosmetik
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Naturkosmetik setzt zunehmend auf die Kombination aus "green & clean"

Naturkosmetik ist in. Doch warum interessieren sich gerade jetzt so viele Menschen für Naturkosmetik? Und welche Herausforderungen kommen mit dem großen Interesse einher? Diese und weitere Fragen stellten wir Marktexpertin Elfriede Dambacher im Interview.

Naturkosmetik blüht auf. Das zeigt sich nicht nur jährlich auf der VIVANESS, Internationale Fachmesse für Naturkosmetik. Das zeigt sich auch beim Blick in die zunehmend grüner werdenden Kosmetikregale. Laut GfK haben 2018 1,1 Mio. Menschen in Deutschland mehr Naturkosmetik in ihren Einkaufskorb gelegt. Eine Zahl, die selbst Marktexpertin Elfriede Dambacher überrascht. Wir sprachen mit ihr im Interview.

Elfriede Dambacher

Marktexpertin Elfriede Dambacher im Interview über Naturkosmetik.

Frau Dambacher, warum interessieren sich gerade jetzt so viele Menschen für Naturkosmetik?

Heute wissen Konsumenten – weltweit so viel mehr als noch vor 20 Jahren – was in Kosmetik drinsteckt. Das beflügelt die Nachfrage nach milderen und natürlicheren Produkten. Zudem hinterfragen sie die Werbeaussagen der Marken und wollen auch wissen, wer hinter den Produkten dafür gerade steht. Immer mehr Konsumenten achten beim Einkauf auf Nachhaltigkeit im weitesten Sinne. Die Kosmetikindustrie hat viel Glaubwürdigkeit eingebüßt, weil sie lange nicht offen kommuniziert hat.

Geht es den Konsumenten nicht um die Inhaltsstoffe?

Ja und nein. In konventioneller Kosmetik sind jede Menge chemischer Substanzen enthalten, die heute immer weniger Menschen auf ihrer Haut haben wollen, weil sie ihrer Gesundheit oder auch der Umwelt schaden könnten. Was aber genauso wichtig ist, ist die Transparenz und Glaubwürdigkeit der Marke und zwar von Beginn an. Marktforscher weltweit sind sich einig: Leute geben mehr Geld aus, wenn sie wissen, dass alle im Produktionsprozess fair behandelt beziehungsweise entlohnt wurden und dass behutsam mit Ressourcen umgegangen wird.

Was halten Sie vom Trend „clean cosmetics“?

Verbraucher lieben eine einfache klare Botschaft. Da Naturkosmetik kein gesetzlich geschützter Begriff ist, gibt es Interpretationsmöglichkeiten, was natürlich, „clean“ oder „pur“ ist.

Können Verbraucher da noch durchblicken?

Ehrlich gesagt, ist das fast unmöglich. Die Vielzahl der Siegel mit unterschiedlichen Kriterien überfordert manchen Verbraucher. CLEAN hingegen ist eine simple Formel, die vielen Verbrauchern – weltweit – als Orientierung ausreicht, auch wenn „cleane“ Produkte noch lange nicht die hohen Anforderungen zertifizierter Naturkosmetik erfüllen. Das lässt viel Raum für Kosmetikprodukte, die zwar schon auf viel Chemie verzichten, aber noch lange nicht die Kriterien zertifizierter Naturkosmetik erfüllen. Diese Produkte verzichten auf problematische sog. toxische Inhaltsstoffe, die in Verruf geraten sind. Sie sind „clean“ beziehungsweise frei von problematischen Inhaltsstoffen und immer häufiger auch noch in Flaschen aus recyceltem Material. Ein wichtiger Ansatz, aber für mich greift „clean cosmetics“ zu kurz. Erst wenn „clean & green“ zusammenkommt, wird ein Schuh daraus. Deshalb ist für mich die VIVANESS eine so wichtige Fachmesse, hier können sich Fachbesucher auf die Vorauswahl durch die konsequenten Zulassungskriterien verlassen. Keine Greenwashing-Produkte, sondern ein Garant für die Innovationskraft der Naturkosmetik. Hier ist für mich der internationale Marktplatz für jede Menge „green & clean Produkte“ und Naturkosmetik mit und ohne Siegel für den wachsenden Bedarf.

 

Neugierig auf die Zulassungskriterien der VIVANESS? Lesen Sie mehr dazu unter nachfolgendem Link: https://www.vivaness.de/de/aussteller/teilnahme/anmeldung.

Redaktionsmitglied Christina Kerling
Christina Kerling
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