Seit über zehn Jahren engagiert sich die NürnbergMesse für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Im vergangenen Jahr hat die Messegesellschaft eine neue Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und stellt diese in ihrem ersten Nachhaltigkeitsbericht dar. Auch im Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) und bei „fairpflichtet“ wurde die NürnbergMesse aufgenommen. Im Interview sprechen die CEOs der NürnbergMesse über die Bedeutung von Nachhaltigkeit für die Messewirtschaft.
Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für die Messebranche?
Peter Ottmann: Eine hohe Bedeutung, sind doch unsere Produkte, also unsere Messen und Kongresse, zunehmend aber auch unsere digitalen Plattformen zentrale Innovationstreiber für das Thema Nachhaltigkeit in den jeweiligen Branchen, für die sie stehen. Darüber hinaus orientieren wir uns als Unternehmen an den SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen und handeln auch danach.
Wo steht die NürnbergMesse beim Thema Nachhaltigkeit?
Prof. Dr. Roland Fleck: Beim Thema Nachhaltigkeit startet die NürnbergMesse nicht bei null. Wir haben sogar schon einige Ziele erreicht: So haben wir bereits vor knapp zehn Jahren unsere „Energieoffensive“ zur Einsparung von Strom- und Wärmeenergie ins Leben gerufen. Inzwischen sparen wir pro Jahr bereits rund 350.000 Kilowattstunden Strom ein.
Was sind die Herausforderungen?
Ottmann: Erfolgreiche Messen sind das Ergebnis aus der Zusammenarbeit vieler – national wie international. Umso mehr liegt es an uns, Partner, Kunden und Mitarbeitende für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Der Betrieb eines Messegeländes und die Anreise sind natürlich Herausforderungen. Doch weiterhin gilt: Auf keine andere Weise lassen sich Anbieter und Kunden so effizient persönlich zueinander bringen.
Wo zeigt sich Nachhaltigkeit im Messezentrum Nürnberg?
Fleck: Insbesondere beim Thema Nachhaltiges Bauen! Unsere Leuchttürme sind natürlich unsere beiden Hallen 3A und 3C, entworfen von Zaha Hadid Architects. Bei deren Entwicklung und Errichtung haben wir enormen Wert auf Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit gelegt. Dafür haben wir das höchste Siegel der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) erhalten – Platin! Und schon bald wird sich unser Nachhaltigkeitsengagement auch auf unseren Hallendächern zeigen, die wir ab 2023 mit Photovoltaik für eine eigene regenerative Kraftwerks-Infrastruktur ausstatten.
Wo sehen Sie Potenziale?
Ottmann: Im vergangenen Jahr haben wir unsere vielfältigen Initiativen erstmals in einer Nachhaltigkeitsstrategie gebündelt und weitere Potenziale identifiziert. Nachlesen lässt sich das im ersten Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht der NürnbergMesse. Viele unserer Messen weltweit sind Plattformen für nachhaltige Technologien. Das wollen wir weiter ausbauen. Operativ haben wir uns natürlich auch Ziele gesetzt: Wir wollen noch mehr Energie und Wasser einsparen sowie den Müll reduzieren. Zentral ist die klimaneutrale Energieversorgung des Unternehmens bis 2028.
Wie profitieren die Kunden davon?
Fleck: Nachhaltige Angebote finden unsere Kunden rund um die gesamte Messeteilnahme – von wiederverwendbaren Messestandkonzepten, über 100 % Ökostrom auf unserem Gelände bis hin zu Lebensmitteln aus regionalem Anbau im Catering. Besonders interessant für Veranstalter: Seit August ist die NürnbergMesse auch unter fairpflichtet.de gelistet, der Nachhaltigkeitskodex für die Veranstaltungswirtschaft. Und auch der Deutsche Nachhaltigkeitskodex würdigt unser Engagement. Auch hier haben wir als eine von zwei gelisteten Messegesellschaften eine Vorreiterrolle innerhalb unserer Branche inne. Wir freuen uns, dass unsere schon gestarteten Nachhaltigkeitsinitiativen gewürdigt werden. Dies ist ein starkes Signal an unsere Kunden, dass sie in der Zusammenarbeit mit uns zugleich auch verantwortungsvoll mit Blick auf die Zukunft handeln!
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NürnbergMesse/Ralf Rödel