„Faszinierend“, „sehr lohnenswert“, „deutlich über unseren Erwartungen“ – Gründerinnen und Gründer bilanzieren den Messe-Restart für ihre Startups durchweg positiv. Gemeinschaftsstände und Startup-Pitches nutzten sie als Starthilfe beim ultimativen Markttest.
Dass Nachhaltigkeit bei der Produktentwicklung immer mitgedacht wird, zeigt das Unternehmen recyda mit seinem „most advanced recyclability assessment tool“, einer Softwarelösung zur Einschätzung der länderspezifischen Recyclingfähigkeit von Verpackungen im Konsumgüter-Bereich. „Damit helfen wir Unternehmen, ihre Verpackungen international auf Recyclingfähigkeit zu optimieren und treiben die Digitalisierung der Branche voran“, sagt Geschäftsführerin Vivian Loftin. Aus ihrer Sicht ist die Messeteilnahme eine wichtige Chance, Ideen und neue Ansätze auf die Reaktion des Markts zu testen. „Die FACHPACK war eines unserer persönlichen Highlights in diesem Jahr, weil sie uns die Möglichkeit gegeben hat, unsere Vision und Energie vom Homeoffice in die reale (Verpackungs-)Welt zu tragen.“
Dass Messe und Startups gut zusammenpassen, findet auch Christian Baumann, Geschäftsführer von PackPart, einem Vermittler zwischen Unternehmen aus den Branchen Chemie, Pharma, Kosmetik, industrielle Güter sowie Lebensmittel und den Verpackungsmaschinenherstellern – quasi das „Parship“ der Verpackungsbranche: „Weil die Messe uns Startups wirklich gute Möglichkeiten anbietet und unterstützt.“ Und das tut sie mit geförderten Gemeinschaftsständen „Innovation made in Germany“.
Das größte Hindernis für Startups an Messen teilzunehmen, sind Kosten und Aufwände, weiß André Schult, Geschäftsführer des Startup Peerox. Mit seinem selbstlernenden Assistenzsystem für Anlagenbediener „Maddox“ war er Gewinner beim Gründerwettbewerb „Digitale Innovationen BMWi 2019“. „Ohne eine professionelle Marketing- und Vertriebsabteilung und Erfahrung sind Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer Messe eine große Herausforderung für Startups.“
Genau da setzt das Team um die Spezialistin für Startups und Messeförderung bei der NürnbergMesse, Bettina Wild, an: „Wir unterstützen und begleiten die jungen Gründer in allen Phasen der Messevorbereitung, von Anmeldung und Förderantrag bis vor Ort während der Messe“. Weit über 1.200 junge Unternehmen haben sich daran bereits beteiligt und das „Rundum-Sorglos-Paket“ in Anspruch genommen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erstattet bis zu 60 Prozent der Standkosten – günstiger ist eine Teilnahme an einer internationalen Leitmesse nicht möglich.
16 Fachmessen der NürnbergMesse und insgesamt 18 Messen am Messeplatz Nürnberg sind in diesem Förderprogramm vertreten. „Bei insgesamt 63 solcher unterstützten Messen in Deutschland bis Ende 2022 findet somit knapp jede vierte in Nürnberg statt“, sagt Bettina Wild nicht ohne Stolz.
Das Sprungbrett in den Markt gibt Startups den benötigten Extra-Schub. „Unsere Marktpräsenz wurde um ein wesentliches gesteigert, die Masse der Zielgruppe so nah zu treffen und ins Gespräch zu kommen, ist nur auf einer Messe möglich“, zeigte sich Christian Baumann ebenso beeindruckt, wie Vivian Loftin: „Wir waren sehr positiv überrascht, wie problemlos die FACHPACK als unsere erste Präsenzmesse abgelaufen ist. Das liegt insbesondere auch daran, dass die Besucher unglaublich viel Lust und Interesse mit auf die Messe gebracht haben.“
Das ist auch André Schult positiv in Erinnerung geblieben: „Gerade bei erklärungsbedürftigen B2B-Produkten ist das persönliche Gespräch auf Messen eigentlich durch kaum einen anderen Vertriebsweg zu ersetzen.“ Dass er das Angebot eines Startup-Pitches in der Innovationbox nicht ungenutzt lassen würde, war für ihn – wie viele andere – keine Frage: „Da die eigene Darstellung bzw. Standgröße und das Marketing ja oft begrenzt sind, ist jede Möglichkeit, sich vorzustellen und um Besucher für den Messestand zu werben, sehr hilfreich.“